„Ich möchte die Leute anspornen, sich zu verändern, und nichts verbieten. Ich sage immer zu den Schülerinnen und Schülern und Freizeitgästen: Wenn man den Menschen etwas verbietet, finden sie es besonders toll. Es ist aber viel besser, Alternativen aufzuzeigen, die man auch realistisch umsetzen kann“, sagt Sabrina Theuerkauf. Die 37-jährige Wolfsburgerin leitet mit viel Herzblut und Leidenschaft den Nachhaltigkeitsworkshop „Together 4 Future“ in der Autostadt. Dabei versorgt sie die Teilnehmenden nicht nur mit vielen Tipps und Tricks für einen nachhaltigen Alltag, sondern lehrt auch die Grundlagen eines umfassenden Bewusstseins für nachhaltiges Leben.

„Als ein außerschulischer Lernort wollen wir uns in unseren Workshops in der Tiefe mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen“, erklärt Theuerkauf. Daher orientiert sich das Programm beispielsweise an der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, in der 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung definiert sind. Außerdem erklärt die Trainerin den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, was es mit der „BNE“ auf sich hat. Die Abkürzung steht für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Gemeint ist eine Form von Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Dieser Ansatz versetzt jede Einzelne und jeden Einzelnen in die Lage, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen.

„Das ist für mich einer der wichtigsten Punkte in diesem Workshop“, bekräftigt Theuerkauf: „Ich möchte, dass die Teilnehmenden lernen, sich selbst zu reflektieren – und ein Gefühl dafür entwickeln, wie sie nachhaltige Entscheidungen treffen können.“

Theorie und Praxis

Im Rahmen des anderthalbstündigen „Together 4 Future“-Workshops besucht Theuerkauf mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch die Nachhaltigkeitsausstellung „Level Green“. Dort erkunden sie im Alleingang fünf Themenbereiche mit 26 Exponaten, die sich unter anderem mit dem persönlichen Verbrauch von Ressourcen und den Folgen des Klimawandels auseinandersetzen.

Bei einem der Exponate, dem interaktiven „Inselspiel“, können Teilnehmende ihr neues Wissen direkt in die Tat umsetzen: Vier Akteure müssen einen Weg finden, eine fiktionale Insel zu retten, indem sie den eigenen CO₂ Fußabdruck senken.

„Die drei Säulen der Nachhaltigkeit sind Ökologie, Ökonomie und Soziales. Ich erkläre meinen Schülerinnen und Schülern, wie wichtig es ist, dass diese drei Bereiche ausgeglichen sind und sich ergänzen“, so Theuerkauf. „Denn wenn es der Wirtschaft schlecht geht, haben Menschen Existenzängste und werden sich nicht auf die Rettung der Umwelt konzentrieren.“ Die Spielenden merken schnell, dass die gestellte Aufgabe gar nicht so leicht ist, wie sie es sich vorgestellt haben. Oftmals brauchen sie mehrere Anläufe und müssen viele Kompromisse schließen. „Die Balance macht es“, resümiert Theuerkauf.

So geht Upcycling

Am Ende des Workshops haben die Teilnehmenden noch die Möglichkeit, sich bei einer praktischen Aufgabe zu beweisen und eine „T-Shirt-Bag“ zu basteln, also ein T-Shirt in eine Tasche zu verwandeln. Dafür verwendet Theuerkauf aussortierte Poloshirts aus der Autostadt, die sie mit den Teilnehmenden in wenigen Schritten zu praktischen Stofftaschen upcycelt (die Anleitung dafür findest Du direkt in unserem Video).

Die Basteleinheit sorgt zum Schluss noch einmal für gute Laune unter den Mitwirkenden: Sie können ihr selbstgemachtes Souvenir natürlich mitnehmen und direkt im Alltag einsetzen.