Lernen leicht gemacht: Wie funktioniert eigentlich… ein 3D-Drucker?

Wer sich diese Frage schon einmal gestellt hat, ist bei Olaf Glatz in guten Händen. Der Technik-Profi leitet in der Autostadt den dazu passenden Workshop – und freut sich stets über knifflige Fragen von neugierigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

FOTOS / VIDEO: ROMAN PAWLOWSKI
09.03.2023

In unserem neuen Format „Lernen leicht gemacht“ stellen wir uns spannende Fragen rund um Technologie, Umwelt, Ernährung oder Unterhaltung. Den Anfang machen wir mit einem technischen Thema, das sich aktuell großer Beliebtheit erfreut: dem 3D-Druck.

„Die 3D-Drucker, mit denen wir hier in der Autostadt arbeiten, funktionieren in etwa wie eine Heißklebepistole. Der Kunststoff wird in der Düse geschmolzen und tritt flüssig aus. Dann wird das Material entsprechend des vorprogrammierten 3D-Modelles durch die Düse auf die Arbeitsplatte aufgetragen“, erklärt Olaf Glatz. Der 40-jährige Technik-Profi leitet in der Autostadt den Workshop „3D-Druck“ – und kann alle Fragen rund um das Thema mit Leichtigkeit beantworten.

Wie läuft so ein Workshop ab?

Der Workshop ist für Kinder und Jugendliche konzipiert, die sich grundsätzlich für Technisches interessieren, Vorkenntnisse sind aber nicht vonnöten. Im ersten Teil des Seminars geben Glatz und seine Kollegen deshalb vor, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeichnen sollen. Meist beginnen sie mit einfachen Dingen wie einem Namensschildchen oder einer kleinen Figur. Im Nachgang können die Jugendlichen dann ihre eigenen Designs entwerfen. „Die größte Herausforderung ist das Konstruieren des Objekts“, sagt Glatz. „Der Drucker arbeitet von allein, da muss man nichts mehr machen. Aber das Zeichnen ist auch für technikaffine Kids eine kleine Herausforderung.“

Mit Spaß und Kreativität bei der Sache

Besonders freut es Olaf Glatz, wenn die Jugendlichen schon mit eigenen kreativen Ideen zu den Workshops erscheinen und er ihnen helfen kann, ihre Ideen zu verwirklichen. An ein Beispiel aus der Vergangenheit erinnert er sich besonders gern: „Einmal hatte ich einen Jugendlichen im Workshop, der aus Lego sein eigenes Volkswagen-Werk gebaut hatte. Und das Einzige, was ihm dafür noch fehlte, war ein spezieller Baustein mit einem Volkswagen-Logo darauf. Sein großer Wunsch war, hier im Workshop seinen Baustein zu konstruieren und herzustellen.“ Natürlich unterstützte ihn Glatz bei seiner Mission. „Als der Junge sein Volkswagen-Werk mit dem selbstgedruckten Baustein endlich vollenden konnte, war er überglücklich.“

Fit für die Zukunft

Olaf Glatz hofft, dass er den Schülerinnen und Schülern, die bei ihm einen Workshop machen, ein bleibendes Interesse an Technologie vermitteln kann. „Ich möchte ihnen gern etwas mit auf den Weg geben, was sie auch später noch weiterverfolgen können, wenn sie möchten“, so Glatz. Schließlich sind die Programme, die Glatz und seine Kollegen für den Workshop nutzen, sogenannte Open-Source-Programme – das heißt frei zugänglich und nutzbar ohne Lizenz. Interessierte können sich einfach anmelden und drauf los zeichnen. „Wenn ich dann sogar den einen oder anderen ein zweites oder drittes Mal beim selben Workshop antreffe, dann weiß ich, dass es ihnen wirklich Spaß gemacht hat“, so Glatz.

Zur Person

Der 40-jährige Olaf Glatz ist Referent für technische und digitale Bildungsinhalte bei der Autostadt. Er betreut derzeit alle Workshops mit technischen und digitalen Inhalten. Der zweifache Familienvater schätzt die Autostadt als außerschulischen Lernort. „Ich habe eine starke Affinität zu technischen Dingen – und trotzdem kann ich hier sehr kreativ arbeiten. Ich entwickle jeden Workshop in Zusammenarbeit mit meinen Kollegen und kann auch eigene Ideen umsetzen“ sagt er.