Fahrsicherheit: So bremst man souverän und weicht Hindernissen aus

In Schrecksituationen richtig abzubremsen, fällt viel leichter, wenn man es vorher einmal in Ruhe geübt hat. Fahrsicherheitstrainer Tobias Hummel und sein Team haben dafür ein spezielles Training ausgearbeitet.

AUTOR: CORINNA BREMER
FOTOS / VIDEO: HENRIK HEUTGENS
30.05.2023

Fahrsicherheitstrainings geben ein gutes Fahr-Gefühl, machen Spaß und können von Gästen der Autostadt, von Fahrprofis und als Firmenevents gebucht werden. Aber auch potenziell schweißtreibende Gefahrensituationen können hier in Ruhe besprochen und praktisch geübt werden. Mitbringen kann jeder seinen eigenen Wagen; die Autostadt stellt aber auch ID.3 und ID.4 PKWs und für Trainings mit Transportern den ID. Buzz und den e-Crafter.

Mobilen Wasserwänden ausweichen

„In unseren Trainings schubse ich niemanden ins kalte Wasser. Wir fangen auf einem griffigen Untergrund an. Ich lasse die Teilnehmenden zuerst Slalom fahren. Dabei ist die Blickrichtung wichtig: Ich muss mir mit meinem geistigen Auge einen Weg um das Hindernis herumbahnen“, erklärt Fahrsicherheitstrainer Tobias Hummels. Auf dem Trainingsparcours der Autostadt werden schwierige Ausweichmanöver dann mit mobilen Wasserwänden simuliert, die plötzlich hochschießen und denen man nach einer Abbremsung ausweichen muss.


Kurze, präzise Lenkbewegungen

„Wenn ich auf einem rutschigen Untergrund plötzlich nicht mehr einlenken kann, dann sind kurze, präzise Lenkbewegungen ganz wichtig“, so Hummels. Und natürlich langsamer fahren. „Wir müssen unsere Geschwindigkeit den Witterungsverhältnissen anpassen. Ich zeige, wo die Fahrphysik uns Fahrerinnen und Fahrer im Stich lässt. Mit 30 Kilometern pro Stunde komme ich noch ohne weiteres um eines unserer Hindernisse herum. Packe ich fünf Kilometer pro Stunde obendrauf, kann ich schon kollidieren und mit der Vorderachse wegrutschen.“

Die Ausweichübungen sind anspruchsvoll und treiben den Teilnehmenden öfters den Schweiß auf die Stirn. „Ich sage nicht, dass unsere Trainings einfach sind!“ betont Hummels. „Auf den Gleitflächen, wenn wir den Wasserwänden ausweichen, ist jeder gefordert und konzentriert.“ Hummels betont, wie wichtig die Übungen für den Fahralltag sind: „Oft bin ich gestresst im Straßenverkehr unterwegs, in Gedanken bei einer Präsentation oder im Termin beim Chef, irgendetwas beschäftigt mich immer beim Autofahren. Da ist es wichtig, weiter hundertprozentig bremsbereit zu sein und immer auf die anderen Verkehrsteilnehmenden zu achten. Darauf machen wir mit unserem Fahrsicherheitstrainings aufmerksam.“

Zur Person

Der 52-jährige Tobias Hummel arbeitete zunächst als ausgebildeter Kommunikationstechniker beim Volkswagen Konzern und pendelte zwei Jahre lang mit dem Auto zwischen Berlin und Wolfsburg. „Viele alltägliche Fahrsituationen auf der Autobahn waren da so brenzlig, dass sie mich zur Umschulung zum Fahrsicherheitstrainer motiviert haben“, erzählt er. Seine Trainings sollen nicht nur gute Fahrerfahrungen lehren, sondern auch Spaß machen und Fahrfreude bringen. Er verspricht, auch alten Auto-Hasen, die seit 20 Jahren unfallfrei fahren, noch viel beibringen zu können.

Tobias Hummel, Fahrsicherheitstrainer in der Autostadt