Wie macht man eigentlich einen Podcast?

Der Workshop der Autostadt gibt die Antwort. Im Tonstudio der Bildungsabteilung lernen interessierte Jugendliche die Grundlagen des Podcastens.

Text: Torsten Schlegel
Fotos / Video: Roman Pawlowski
31.03.2025

„Was möchtet ihr denn mal werden?“, fragt Michael Rohrbeck die sechs Jugendlichen, die vor einer Reihe Mikrofone sitzen. „Fußballprofi“ oder „Influencer“ lautet die Antwort einiger. „Das ist doch gut“, sagt Rohrbeck, „beim Podcasten ist es wichtig, ein Wohlfühlthema zu wählen, zu dem man Hintergrundwissen besitzt“. Seit 2006 arbeitet Rohrbeck in der Autostadt, seit 2007 in der Pädagogischen Abteilung, vor allem im Medienbereich. Er leitet einen Workshop, in dem er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigt, wie man Podcasts produziert. Wie finde ich ein gutes Konzept für einen eigenen Podcast? Auf was muss ich beim Sprechen achten? Welche Ausrüstung brauche ich? Neben der Theorie dürfen die Jugendlichen sich im Studio der Bildungsabteilung aber auch selbst am Mikrofon versuchen. Die Autostadt besetzt damit ein Trendthema.

Laut dem Analyseunternehmen Podius gibt es über 40.000 verschiedene Podcasts in Deutschland, täglich kommen neue hinzu. Eine Erhebung von Statista ergibt, dass 45 Prozent aller Deutschen zumindest hin und wieder Podcasts hören. Keine Überraschung, dass das Interesse am Workshop groß ist – vor allem unter der jüngeren Generation, die zu den eifrigsten Zuhörerinnen und Zuhörern zählt.

Die richtigen Themen setzen

Im Studio der Autostadt spricht eine Gruppe über ihr Lieblingsthema ins Mikrofon. Danach ist die nächste Gruppe an der Reihe. Der Rest der Klasse hört aufmerksam zu. Michael Rohrbeck leitet sie an, stellt Fragen und schafft dadurch eine Live-Atmosphäre. Er gibt Tipps und Tricks, worauf es bei Themenwahl, Vorbereitung und technischer Ausstattung ankommt.

„Wichtig ist, dass der Inhalt des Podcasts für das Publikum entweder unterhaltsam ist oder man etwas dabei lernen kann. Im besten Fall beides“, so Rohrbeck. Gäste können den Podcast bereichern, indem sie Wissen oder spannende Geschichten mitbringen. Damit solche Gespräche natürlich wirken, empfiehlt Rohrbeck vor der Aufzeichnung eine Runde Smalltalk zu führen, wie er es auch mit der Teilnehmerrunde seines Workshops gemacht hat. „Man kann auch Lockerungsübungen machen. Das hilft dabei, den Stimmapparat auf Temperatur zu bringen“, rät Rohrbeck.

Michael Rohrbeck auf der Suche nach Soundeffekten
Michael Rohrbeck auf der Suche nach Soundeffekten
Michael Rohrbeck auf der Suche nach Soundeffekten
Michael Rohrbeck auf der Suche nach Soundeffekten

Ein Kleiderschrank als Studio

In der Nachbereitung stehen viele Möglichkeiten offen, die Aufnahmequalität zu verbessern und den Podcast mit eingebauten Tonelementen zu beleben. „Mit Kompressor, Equalizer und anderen typischen Hilfsmitteln muss man zuerst sicher etwas experimentieren, aber sie helfen dabei, die Aufnahmen am Ende professionell klingen zu lassen“, erklärt Rohrbeck. Nicht jeder hat Zugang zu einem Studio oder besitzt selbst professionelles Equipment. Man kann aber zum Beispiel auch mit dem Handy in der Natur Töne einfangen, die im eigenen Podcast genutzt werden können. Michael Rohrbeck zeigt der Workshopgruppe, dass man auch zu Hause einen guten Podcast produzieren kann. „Dafür sollte in einem Raum aufgenommen werden, der nicht so viel Hall hat. Also nicht in einer Garage oder einem großen Wohnzimmer, sondern eher in einem gut möblierten Raum oder zur Not auch einfach im Kleiderschrank“, so Rohrbeck.

Oder man kommt in die Autostadt und testet die eigene Idee in einem der Workshops. „Wir haben ein tolles Studio, um sich auszuprobieren, und helfen gerne“, sagt Michael Rohrbeck.

Anmeldungen für den Workshop entweder telefonisch unter 05361 40 47 40 oder per Mail an bildung@autostadt.de