Wie benimmt man sich eigentlich korrekt?

Der Weg durch das Leben ist voller Fettnäpfchen – die Kunst, sie zu umgehen, nennt man Etikette. In der Autostadt lernen Jugendliche, sich stilsicher bei Tisch oder im Bewerbungsgespräch zu verhalten.

Text: Torsten Schlegel
Fotos / Video: Roman Pawlowski
17.04.2025

Der Erste Eindruck zählt. Sicheres Auftreten sorgt dafür, dass dieser Eindruck möglichst positiv ausfällt. Jugendlichen fehlt oft die Erfahrung, um in Situationen wie einem Bewerbungsgespräch oder einem eleganten Abendessen selbstbewusst aufzutreten. Genau dort setzt der Workshop „Etikette“ in der Autostadt an. Julia Kanzler-Stedman vermittelt darin wertvolles Wissen für alle Lebenslagen. Sie ist seit 20 Jahren als Dozentin für Lernen, Kreativität und Gesellschaft in der Autostadt tätig und unter anderem zuständig für die Kochkurse und sozialen Workshops der Bildungsabteilung, darunter auch die Etikette.

Was gehört auf den Tisch? Und was nicht?

Ein wichtiger Teil des Workshops ist das Verhalten am Esstisch. Wer das erste Mal an einer Hochzeitstafel oder in einem feinen Restaurant sitzt, kann schnell überfordert sein. Welche Gabel nehme ich zuerst? Wofür benutze ich dieses Messer? Neben dem korrekten Umgang mit den Utensilien klärt Kanzler-Stedman auch über formelle Benimmregeln auf: Die angemessene Körperhaltung oder wohin mit den Händen.

Viele dieser Regeln sind den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern unbekannt. Da Etikette oft auf alten Traditionen basiert, erhalten die Teenager im Workshop sogar kleine Geschichtsstunden. Sie lernen etwa, dass das Anstoßen aus dem Mittelalter stammt, als man sich durch das Überschwappen der Getränke von einem Krug zum anderen vor Vergiftung schützte. Doch auch die Moderne hat Benimmregeln hervorgebracht; die wichtigste, die Kanzler-Stedman den Jugendlichen im Workshop vermittelt: Das Telefon gehört nicht auf den Tisch!

Selbstvertrauen lässt sich lernen

Eine andere klassische Situation ist das Bewerbungsgespräch. Auch hier fällt es jungen Menschen oft schwer, selbstbewusst und reflektiert aufzutreten. Am Anfang steht das Thema Pünktlichkeit. Und was macht eigentlich guten Smalltalk aus? Der gelungene Übergang vom Wetter zu relevanteren Themen ist eine echte Kunst, die sich aber durch Übung lernen lässt. Für Kanzler-Stedman liegt darin der größte Mehrwert des Workshops: „Es ist spannend, welche vermeintlichen Kleinigkeiten im Alltag dazu führen, dass man sich einfacher bewegt und sicherer auftritt. Diese Sicherheit überträgt sich auch auf Situationen, die nicht explizit im Workshop behandelt werden, und ist für das ganze Leben nützlich.“

Anmeldungen für den Workshop entweder telefonisch unter 05361 40 47 40 oder per Mail an bildung@autostadt.de